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Warum ziehen Hunde an der Leine?

  • Autorenbild: HaustierweltDE
    HaustierweltDE
  • 22. Okt. 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Häufig in Parks zu beobachten: Hunde, die ihre Menschen durch die Gegend zerren, als seien sie ein sibirisches Schlittenhund-Team und der Mensch dabei der Lastschlitten. Katharina von der Leyen hat drei Tipps für ein entspanntes Miteinander trotz Leine.


Dieses Geziehe ist aus vielerlei Gründen lästig: Früher oder später landen Herrchen oder Frauchen beim Physiotherapeuten, weil das zauberhafte Tier dem Halter die Schulter ausgekugelt haben wird. Oder der Hund wird bald fürchterlich husten, weil er sich durch das Gezerre die Luftröhre ruiniert. Außerdem macht es keinen Spaß, mit einem Hund spazieren zu gehen, der immer woanders hin will als man selbst, noch dazu im dreifachen Tempo.


Wenn der Hund an der Leine zieht, und Sie ziehen auch, erreichen Sie nur, dass Ihr Hund noch mehr zieht. Druck erzeugt Gegendruck – das gilt in der Hundeerziehung wie in anderen Bereichen des Lebens auch. Natürlich ist mal wieder der Mensch selber schuld, der nämlich, solange das Hündchen noch klein und niedlich war, nicht darauf geachtet hat, dass der Hund neben oder mit dem Menschen geht.

Möglicherweise spürt er sogar einen Hauch Stolz, weil sein Tier es so toll findet, immer mit Karacho vorauszustürmen. Das Gehen an der Leine verlangt also etwas Zeit. Ihr Hund muss sich schließlich erst einmal abgewöhnen, ständig wie ein Zugpferd zu agieren. Um sich dann anzugewöhnen, wie ein vernünftiger Mensch zu spazieren. Nicht gerade leicht für einen Hund.

Tipp 1

Bei ganz jungen Hunden übt man das Gehen an der Leine, indem man gleichzeitig ein Quietschtier in die Hand nimmt: Sobald seine Aufmerksamkeit so abgelenkt wird, dass er in eine Richtung zieht, quietschen Sie mit dem Gummitier. Und loben den Hund sofort, wenn er zu Ihnen guckt. Dann geht man weiter. Hündchen guckt woanders hin, zieht an der Leine: quietsch. Hündchen guckt hoch: brav. Hündchen läuft voraus, zieht an der Leine: quietsch. Hund hält beim Ziehen inne und guckt zu Ihnen: brav!

Tipp 2

Solange Quietschtiere Ihren Hund noch nicht langweilen, kann man so auch mit älteren Hunden üben. Dazu kommt eine weitere Übung, die vor allem vom richtigen Timing abhängt: Strafft sich die Leine, wechseln Sie schnurstracks die Richtung, ohne Ihren Hund vorzuwarnen: Sinn und Zweck ist, Ihren Hund damit zu überraschen, dass Sie völlig unvorhersehbar reagieren. Außerdem ist es unangenehm für ihn, so sang- und klanglos durch die Gegend geschleift zu werden. Wechseln Sie die Richtung gleich wieder. Und noch mal. Gehen Sie Kringel, Achten, um Bäume und Laternenpfähle. Machen Sie einen schnellen Schritt nach rechts, einen nach links, treten Sie unvorhergesehen vor ihn: Er soll merken, dass es ziemlich unbequem und unangenehm ist, wenn er nicht auf Sie achtet. Gehen Sie wieder geradeaus. Sobald sich die Leine strafft, wieder in die entgegengesetzte Richtung gehen. Sobald er nach der Übung (wohl etwas verwirrt) neben Ihnen geht, müssen Sie ihn sehr loben.

Es mag ein bisschen dauern, aber normalerweise gibt jeder Hund nach etwa 15 Minuten auf, an der Leine zu ziehen – wenigstens für kurze Zeit. Machen Sie diese Übung jedes Mal, wenn Ihr Hund versucht, sein Tempo zu steigern: Ihre Nachbarn werden komisch gucken und Sie vielleicht nicht sehr weit kommen bei dem ständigen Richtungswechsel, aber Ihr Hund wird nach wenigen Tagen verstehen, dass der Spaziergang angenehmer ist, wenn er auf Sie achtet.

Tipp 3

Eine Abwechslungsübung zum gleichen Thema: Wenn Ihr Hund an Ihrer linken Seite geht, nehmen Sie die Leine in die rechte Hand (wenn er an Ihrer rechten Seite gehen soll, dann die Leine in die linke Hand), lassen Sie sie aber hinter sich herumlaufen, also so, dass Sie an Ihren Kniekehlen vorbei zum Hundehalsband läuft. Wenn Sie nun voran gehen und Ihr Hund hält nicht den richtigen Abstand neben Ihnen, bekommt er automatisch lauter kleine Rucke am Halsband, ohne dass Sie dafür erkennbare Hilfen geben. Er wird schnell versuchen, die Rucke zu vermeiden, und anständig neben Ihnen laufen. Loben Sie ihn. Verbinden Sie die Angelegenheit jetzt mit dem freundlichen, ruhigen Kommando „bei Fuß“.


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